Merken Sie sich schon einmal den 6. November vor. An diesem Tag wird in den USA gewählt und darüber abgestimmt, ob Donald Trump vom Wähler zur lahmen Ente gemacht wird. Zur Wahl stehen alle 435 Sitze des Repräsentantenhauses, jedoch nur 35 Sitze im Senat. In beiden Kammern haben die Republikaner derzeit eine Mehrheit. Treffen die Umfragen zu, wird die Partei Donald Trumps im Repräsentantenhaus die Mehrheit verlieren, während ein Sieg der Demokraten im Senat recht unwahrscheinlich ist.
Was wäre wenn...
Das „Durchregieren“ würde in einem solchen Fall für Donald Trump schwieriger werden. Doch was würde das für die Märkte bedeuten? Vor den Zwischenwahlen kommt es erfahrungsgemäß zu größeren Kursschwankungen. Im Schnitt verloren US-Aktien in Zwischenwahljahren kräftig, um danach umso deutlicher wieder anzuziehen. Zumindest der erste Teil dieser Statistik trifft 2018 schon einmal nicht zu, denn der S&P-500 konnte bislang um rund acht Prozent zulegen. Das wahrscheinlichste Szenario – ein Sieg der Demokraten im Repräsentantenhaus und ein Sieg der Republikaner im Senat – dürfte außerdem bereits eingepreist sein. Bleiben also die Überraschungsszenarios: Für Aktionäre wäre der erfreulichste Ausgang wohl ein Überraschungssieg der Republikaner im Kongress und die Verteidigung der Senatsmehrheit. Donald Trump könnte dann z.B. eine weitere Stufe der Steuerreform durchsetzen. Allgemein wäre mit einer Fortsetzung der freundlichen US-Aktienmärkte zu rechnen.
Kommt es zur Überraschung?
Für Turbulenzen dürfte dagegen ein Sieg der Demokraten im Repräsentantenhaus und auch im Senat führen. Donald Trump wäre dann ein Präsident auf Abruf, auch ein Impeachment wäre dann wahrscheinlicher. Ein solches Amtsenthebungsverfahren dürfte Risikopapiere wie Aktien belasten, denn Anleger mögen nichts weniger als Unsicherheit. Doch es gäbe auch positive Aspekte eines demokratischen Triumphs: Die Eskalation der Handelsstreitigkeiten wäre für Donald Trump dann wesentlich schwieriger durchzusetzen. Doch wie es auch kommen mag: US-Aktien sind jetzt schon hoch bewertet, der Spielraum der Politik als Impulsgeber schrumpft.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Handelswoche.